Kann denn Essen Sünde sein? oder: Bleib einfach mal locker :)


Gestern Abend blubberte eine relativ bekannte deutsche Schauspielerin in einer Talkshow mit betröppeltem Blick und Reue fühlend darüber, dass sie trotz ihrer aktuellen Abnahme auch "gesündigt" habe. Schon allein bei dem Wort Sünde stellten sich bei mir alle Nackenhaare auf. Ich mag dieses Wort einfach nicht. Früher bedeutete ein "Sünder", ein schlechter Mensch zu sein, ein Sonderling und Abtrünniger. Wenn man sich den griechischen Text im neuen Testament anschaut, steht für Sünde sehr oft das Wort hamartia, was soviel bedeutet wie "nicht treffen", "ein Ziel verfehlen" oder "etwas falsch machen".

Nun frage ich mich natürlich ernsthaft (nicht wirklich), wieso dieses Gefühl von Versagen und Zielverfehlung nicht bei mir eintritt, wenn ich ab und ein Stück Kuchen oder ne Pizza esse?! Na, hat jemand schon die Lösung? :) Rüchtüüüch: Zwischenzeitlich kann ich solche Sachen einfach viel lockerer annehmen und genießen. Kein Mensch wird dick von einer Portion Pommes, nem Keks oder einer Pizza. Punkt. Nur wenn so oberschlaue Leute in irgendwelchen Talkshows zum Thema Abnehmen sitzen und sagen " Dass darf man aber nicht, dass ist schlecht für Dich, es ist verboten und damit wirst Du es eh  nie schaffen" wird der Appetit auf genau solche "verbotenen" Sachen immer größer und größer und artet irgendwann in fiesen Heißhunger Fressattacken aus. Und wiederholen wir das Spielchen ein paar mal, kommt folgedessen irgendwann der Zeitpunkt dass man immer mehr an Gewicht zulegt statt es abzubauen. Sich Lebensmittel zu verbieten weil sie scheinbar "böse" und eine "Sünde" sind, ist Quatsch! :) Vielmehr geht es um das Erlernen und Annehmen von Genuß an einer Sache - natürlich ohne schlechtes Gewissen - an 1 oder 2 Tagen die Woche (z.B. ein großzügiges Frühstück am Samstag oder der leckere Kuchen zum Sonntagskaffee...)

Ich befinde mich jetzt in  Woche 69 meiner aktiven Abnahme, habe bisher 48 Kilo verloren und bin froh darüber dass ich Woche für Woche, Schritt für Schritt und Kilo für Kilo immer mehr dazugelernt habe. Viele Ansichten zum Thema "Ernährung und Abnehmen"  kann ich- im Gegensatz zu früher - eindeutig lockerer sehen und genau das ermöglicht mir meinen Erfolg. Es ist GUT wenn man gelegentlich und ganz bewusst genau dass ißt worauf man Lust hat, es ist GUT wenn man lernt auf seinen Körper zu hören statt auf irgendwelche Vorgaben in den Medien und es ist GUT sich seinem gesundem Menschenverstand zu bedienen. In diesem Sinne: Bleibt einfach locker und genießt den Erfolg :0)

8 Kommentare:

  1. Ja, ich glaube es ist wichtiger zu lernen wieder auf seinen Körper zu hören und nicht auf das, was einem von den Medien etc. eingebläut wird. Aber es fällt schwer aus diesen "Vorgaben" auszubrechen, bekommt man es doch in fast jeder Zeitschrift etc. aufgezeigt. Lieben Gruß Katja - die sich auch ab und zu Schoki gönnt und dennoch abnimmt

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  2. Du hast recht. Kein Mensch wird von einem "Ausrutscher-Tag" dick. Sondern von den jeden Tag Essgewohnheiten. Aber das zu realisieren fällt nicht immer leicht. Lieber schieben wir die Schuld auf das Stück Torte oder das Eis, anstatt zu sagen, morgen bewege ich mich dafür wieder mehr und lege einen kalorienärmeren Tag ein, dann paßt das wieder.
    Finde ich übrigens großartig deine Abnahmne. Unglaublich. Ich hadere mit ca. 7 Kilos, es fällt mir unheimlich schwer, die loszuwerden. Aber wenn ich Blogs wie deinen lese, dann motiviert mich das. Ich bin auf jeden Fall eine neue treue Leserin!
    LG Eva

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  3. Wow, gut geschrieben ich hoffe ich komme auch irgendwann an den Punkt das ich so locker mit meiner Ernährung umgehen kann.
    LG Stoeffelchen

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  4. Kein Mensch kann ein Leben lang auf "sündige" Dinge verzichten. Irgendwann kommt der Heißhunger und man schaufelt das Doppelt und Dreifache in sich rein - das ist dann ungesund!

    Von einem Stückchen Kuchen, etwas Schoki oder sonstigen Dingen ist noch kein Mensch dick geworden - ich könnte darauf auch nicht verzichten :-) Und der Erfolg gibt Dir ja recht!

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  5. Hey, danke für deinen netten Kommentar. Der Artikel ist wirklich gut geschrieben, aber die Interpretation liegt ja im Auge des Betrachters.
    Wenn ich sage, ich habe gesündigt (auf die Abnahme bezogen) dann ist für mich ein Ausrutscher gemeint, etwas, das gar nicht hätte sein müssen!
    Liebe Grüße, Moppelchen

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  6. Ich bin auch ganz deiner Meinung - und deine Daten belegen ja eindeutig, dass es eine gesunde Vorgehensweise ist, die du verfolgst. Gratuliere Jessi :-) Liebe Grüße Doris

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  7. Hallo Jessy,
    bin voll deiner Meinung - Sprache spiegelt ja die innere Einstellung. Und (bestimmtes) Essen mit Sünde zu verbinden ist einfach mal Quatsch und nicht wirklich förderlich. Da kommt bei mir das Bild der Mönche aus Ritter der Kokosnuss vor mein inneres Auge ;)
    Bin auch überzeugt, dass man die besten Chancen hat abzunehmen, wenn man sich prinzipiell nix verbietet - aber es eben vernünftig einteilt.
    LG taale

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  8. Hallo,
    ich glaub, das ist aber auch charakterabhängig. Der Eine kommt damit besser klar, Sachen nur noch bedacht zu essen, der Andere kann dann nicht genau die Grenzen finden und macht zu viele "Ausnahmen". Aber natürlich ist es nicht das Ziel einer Diät, auf dauer keine Ausnahmen zu machen.
    Aber Sünden sind Lebensmittel, die dick machen, nun wirklich nicht. Ich finde dieses Wort einfach völlig unangemessen.
    Viele Grüße ;)

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